Als die Jahreshauptversammlung des Eishockey-Verbandes Nordrhein-Westfalen nach drei Stunden zu Ende ging, sagte Achim Staudt: „Der Sport steht für diesen Verband im Vordergrund. Ihr als Vereine seid der Verband, wir sind die Dienstleister.“ Damit umriss er die Art, wie er weiterhin für den EHV NRW tätig sein will. Zuvor hatten die anwesenden Mitgliedsvereine ihn zum Nachfolger von Rainer Maedge zum neuen Präsidenten des Verbandes gewählt. Frauke Rautenberg (Köln), Peter Schüller (Bergisch Gladbach) und Axel Pfannenmüller (Düsseldorf) sind als Vizepräsidenten für den Verband tätig. Das Gremium wurde einstimmig gewählt.
Neben Schatzmeister Heijo Böhme, der aus gesundheitlichen Gründen, nicht mehr kandidierte, hatte sich auch Rainer Maedge dazu entschlossen, nicht erneut anzutreten. Nachdem Bernd Schnieder den EHV NRW von 2015 bis 2018 geführt hatte, stand Rainer Maedge, der zuvor Vizepräsident gewesen war, bis zum Montagabend an der Spitze des Verbandes. Von Gründung an war Rainer Maedge maßgeblich an der Gestaltung des Verbandes beteiligt. Sein großes und ungeheuer wichtiges Thema ist der Erhalt und Neubau von Eissporthallen, um die Basis des Eishockeysports in Nordrhein-Westfalen zu erhalten. Bereits seit 1987 ist Maedge im Vorstand des Kölner EC tätig, war maßgeblicher "Impulsgeber für den Eishockeysport", wie der anwesende Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, Stefan Klett, erklärte, und zudem von 1999 bis 2004 Präsident des Stadtsportbundes Köln. "Sie haben sich in herausragender Weise für den Sport in Nordrhein-Westfalen engagiert. Menschen wie sie, sind das Fundament für unseren Sport", sagte Klett, der Rainer Maedge im Anschluss mit der höchsten LSB-Auszeichnung, der Goldenen Ehrennadel, auszeichnete.
Eigens angereist war auch Hendrik Ansink, der Vizepräsident des noch jungen Eishockey-Verbandes Hessen, zu dessen Gründung und Herauslösung aus dem Hessischen Eissport-Verband, Maedge maßgebliche Tipps und Hilfestellungen gegeben hat, wie er in einer Rede erklärte. Zudem gab es Videobotschaften von DEB-Präsident Franz Reindl, DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel, Thomas Rücker, Präsident des Rheinland-Pfälzischen Eis- und Rollsport-Verbandes, und NRW-Sport-Staatssekretärin Andrea Milz.
Rainer Maedge bleibt auch weiterhin für den EHV NRW tätig und treibt das Thema Erhalt und Neubau von Eissporthallen weiter voran. "Viele Vereine leben auf einem Pulverfass. An sich ist es die Aufgabe der Kommunen, für die Sportinfrastruktur zu sorgen. Die Vereine müssen sich um die sportlichen Belange kümmern. Aber schon lange entspricht das nicht mehr der Realität. Nur weil sich einige Menschen beherzt in ihren Städten und Vereinen engagieren, werden Eissporthallen erhalten", erklärte er.
In Videokonferenzen wird sich der EHV NRW in den nächsten Tagen mit seinen Vereinen austauschen, um über den Zeitpunkt des Saisonstarts angesichts der Corona-Pandemie zu sprechen. Aktuell macht die 30-Personen-Regel im Zuge der Corona-Schutzverordnung große Probleme. Demnach dürfen nur 30 Personen an einer Trainingseinheit, aber auch an einem Spiel teilnehmen. LSB-Chef Klett erklärte, dass dies so zu definieren sei, dass dazu nur Spieler und Ersatzspieler zu zählen sind. Doch einige Kommunen rechnen auch Trainer, Betreuer, Sanitäter und Schiedsrichter hinzu, sodass die Zahl für den Eishockeysport letztlich deutlich zu gering ist. Stefan Klett mahnte eine sportartenspezifische Regelung als dringend nötig an. Auch der Westdeutsche Hockey-Verband hat bereits eine Erhöhung der Teilnehmerzahl an Spielen beantragt.